Puh, das ist bitter für den selbsternannten Aufstiegsfavoriten: Der SC Westfalia Herne ging am vergangenen Wochenende im Heimspiel, ja einem Derby, gegen den SV Wanne 11 mit sage und schreibe 0:5 baden.
Ali Al Hussein (12., 21.) Philipp Dragicevic (22.) und Orkun Koymali (45., 55.) machten die Westfalia-Blamage vor 250 Zuschauern perfekt. Christian Knappmann, Trainer der Herner, wollte sich am Tag danach gegenüber RevierSport nicht zu dem 0:5-Debakel äußern.
Anders sein Gegenüber: Frank Pepe, Trainer der siegreichen Wanner. "Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Allen voran die erste Halbzeit war nahezu perfekt. Wenn du mit 4:0 in die Pause gehst, dann kannst du nicht sonderlich meckern", freute sich Pepe.
Er sagte weiter: "Wir hatten an diesem Sonntag wieder den Wanne-11-Intus verinnerlicht. Wir waren lauf- und kampfstark. Dass die Westfalia Probleme im Umschaltspiel von Offensive auf Defensive hat, war uns bewusst und da haben wir dann auch eiskalt die Konter gefahren und verwertet. Ich kann meine Mannschaft für diesen Auftritt nur loben."
Die Mannschaft ist ein Pulverfass. Das hat man auch am Sonntag gesehen. In der Rückwärtsbewegung haben sie ihre Probleme und auch die Spieler, die reinkommen, wirken etwas beleidigt. Da fehlt das Feuer - vielleicht auch das für die Landesliga.
Franko Pepe
Und dabei fehlten Pepe mit Toni Petrovic, Steven Schulz, Niklas Musial und Antonio Curic gleich vier nominell Stammspieler. Doch die Ergänzungsspieler der Wanner machten ihre Sache gut.
Und die Westfalia? Sie erwischte einfach einen rabenschwarzen Tag. Es läuft einfach nicht rund - auch nicht unter Coach Knappmann. Denn auch dieser wird wissen, dass drei Siege, ein Remis und zwei Niederlagen seit seinem Amtsantritt zu Jahresbeginn zu mager sind.
Pepe, der mittlerweile seit acht Jahren Trainer des SV Wanne 11 ist, sagt über die Westfalia: "Herne hat eine unfassbare Qualität im Kader. Aber letztendlich sind das auch nur Namen. Es ist, so denke ich zumindest, sehr schwer solch einen Kader zu händeln. Die Mannschaft ist ein Pulverfass. Das hat man auch am Sonntag gesehen. In der Rückwärtsbewegung haben sie ihre Probleme und auch die Spieler, die reinkommen, wirken etwas beleidigt. Da fehlt das Feuer - vielleicht auch das für die Landesliga. Aber das scheint die Philosophie der Westfalia zu sein. Sie müssen letztendlich den Kader verantworten und damit umgehen können."
In der Tabelle ist durch die Niederlage der Westfalia nicht viel passiert. Während Wanne 11 mit 31 Punkten zehn Zähler vor dem ersten Abstiegsrang liegt und zwölf Punkte Rückstand auf Platz eins besitzt, liefern sich, inklusive Westfalia Herne, fünf Mannschaften ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel und damit den verbundenen Westfalenliga-Aufstieg.